Arekuna Camp am Caronie-Fluss 29.03.-01.04.2009
Nach dem Frühstück geht es mit dem Speedboot zurück nach Corozal und von dort mit dem Bus weiter in den Ruhrpott Venezuelas, nach Ciudad Guayana. Wir überqueren die neue, 3156 m lange Brücke, über den Orinoco, die erst Anfang des Jahres fertiggestellt wurde.
Unterwegs halten wir an einer Raststätte, die eigentlich geschlossen hat, aber für uns extra öffnet. Wir versorgen uns mit Rum (der mit dem Indianerkopf soll der Beste sein) und benutzen die "öffentlichen" Toiletten (wenn man Glück hat, ist man Alleinbenutzer).
Nachdem wir 22 Bolivar oder 10 $ Ausreisegebühr bezahlt haben, geht es mit dem Flieger weiter in das Arekuna-Camp nahe dem Caneima Nationalpark. Wir überfliegen den 7größten Stausee der Welt , den Guri Stausee (175 km lang und 48 km breit). Aus der Luft kann man wunderbar die Staumauer erkennen.
Das Arekuna-Camp liegt idyllisch auf einem Berg am Caroni-Fluss, endlich können wir die Hängematten in den Hütten testen.
Nach einer kurzen Relaxzeit geht es mit dem Boot auf dem Caroni Fluß zu den Boba-Wasserfällen, die in der Trockenzeit auch noch sehenwert sind. Man kann gut erkennen, wie der Wasserstand in der Regenzeit ist.
Eigentlich wurde uns noch ein Spaziergang zu den Felszeichnungen, die man überall im Camp findet versprochen, aber entweder hatte unser Guide Luis keine Lust, oder es stimmte wirklich, dass sie momentan trotz der Trockenzeit im Wasser lagen. Ich glaube eher das erste.
Am nächsten Morgen unternahmen wir als erstes einen kurzen Spaziergang durch den geschützten Urwald,der auf mich mehr den Eindruck eines Touristengags machte. Wir kennen Regen- und Nebelwälder in Costa Rica und damit hatte dieser gar nichts zu tun. Wir sahen weder Tiere noch irgendwelche imposanten Pflanzen. Hätte Luis vielleicht ein bißchen eher aufstehen müssen?
Danach ging es den Caroni-Fluß hinab zu einem kurzen Badestopp auf einen kleinen mit Mangroven bewachsenen Flußstrand, mit sehr schönem weißen Sand und ziemlich klarem Wasser.
Sind wir deswegen hierher gekommen?
Neeeeeeeeeeeeeeeein! Unsere Stimmung sinkt in den Keller.
Nach dem Mittag fahren wir mit dem Boot zu den Pemon-Indianer und sind total überrascht. Über einen schmalenTrampelpfad geht es vorbei an einem Stück frisch abgeholzten Urwaldes (die Motorsägen, die sie dafür benutzt haben, haben wir auch gesehen)
zu den Indianern, die gerade beim Maniokbrot backen sind.
Sie sind total freundlich, wir dürfen alles fotografieren und sind happy. Hier ist nichts gestellt, alles läuft ruhig und besinnlich ab, die Kinder (3 und 5 Jahre alt) schauen den Eltern bei der Arbeit zu,
der Großvater sitzt mit einem Gewehr dabei und bewacht seine Sippe, die jungen Frauen und Männer arbeiten, 2 Säuglinge (eins 14 Tage, das andere 3 Monate alt) liegen in den Hängematten und schlafen, wir fühlen uns um 100 Jahre versetzt und denken mit Grauen an die Zukunft dieser Kinder. Wie lange wird es diese Welt noch geben? Wenn die jungen Frauen Glück haben, werden sie als Hausmädchen an reiche Familien vermittelt, wenn nicht, haben sie mit 14 Jahren ihr 1. Kind? Was mag besser sein?
Wir sind ärgerlich, dass wir nichts weiter als ein paar Gummitiere für die Kinder mitgenommen haben und kaufen dafür für wenige Bolivar Ketten und Anhänger, die die jungen Frauen als Samen und Früchten selbst hergestellt haben.Wir sehen keine Dollarnoten in den Augen der jungen Frauen!!!
Danke Luis für dieses einmalige Erlebnis.
Besuch die Pemon-Indianer
Orinocodelta vom 28. bis 29.März 2009
Mit der Organisation klappt es in Venezuela nicht so recht, oder liegt es nur am Unternehmen "Skylimit"? Jedenfalls sollte unser Flieger um 9,00 UIhr von Los Roques losfliegen, um 11,00 Uhr ist es dann endlich soweit. Wir fliegen 1 h nach Maturin, dann 1,5 h mit dem Bus nach Pto. Amodor und von dort 1 h mit dem Speedboot
in unsere Unterkunft, der Orinocodeltalodge.com, die den Pfahlbauten der Warao-Indianern angepasst ist und direkt am Manamo Fluß liegt.
Wir sind total begeistert, aber durch die Flugverzögerung ist die Zeit knapp und man kann die Natur nicht wirklich genießen. Nach dem Bezug unserer Hütten
geht es sofort weiter (wieder mit dem Speedboot ) in ein Dorf der Warao Indianer,
hier auch alles im Schnelldurchlauf, schnell ein paar aus Samen gefertigte Ketten gekauft und gleich geht es zurück auf das Boot, da um 18,00 Uhr die Sonne untergeht und der Sonnenuntergang vom Fluss so romantisch ist.
Die im Reiseprospekt versprochenen Flußdelfine und bunte Vogelwelt kann man dabei natürlich nicht beobachten. Deshalb sind wir aber hier.
Die Indianer folgen uns und hoffen, noch ein bißchen zu verkaufen, was natürlich auch klappt.
Im Camp wird um 22,00 Uhr der Generator abgeschaltet und die Ölfackeln werden angezündet. In den Hütten liegen aber Kerzen, wir sind darauf vorbereitet und haben Kerzen, Taschenlampen und Mückenschutz mit. Und die Mücken (hier Puri-Puri genannt) beißen!
Am nächsten Morgen werden wir von den Zikaden, Vogelgezwitscher und unbekannten Geräuschen des Urwaldes geweckt - einfach herrlich.
Noch vor dem Frühstück geht es zur Tierbeobachtung und Piranhafischen. Wir sehen verschiedene Vögel und Affen, aber Flußdelfine sehen wir nicht.
Nach dem Frühstück geht es schon wieder weiter nach Caneima und wir sind stinksauer, dass "Skylimit " hier nur eine Übernachtung vorgesehen hat. Wir wären gerne noch öfter zu Tierbeobachtungen mit einem Einboot rausgefahren und hätten einfach Natur pur genossen, zumal vom Camp verschiedene Ausflüge angeboten werden.
Los Roques vom 26. bis 28. März 2009
Schon der Anflug mit einer Dash 7 (44 Plätze) auf das Korallenarchipel mit seinen schneeweißen Stränden, den ca. 50 Inselchen und dem kristallklaren Wasser, das in allen Türkistönen schillert, war traumhaft.
Los Roques wurde bereits 1972 unter Naturschutz gestellt, der Eintritt in dieses Inselparadies kostet 55 Bolivar (12 €) und ist jeden Cent wert. Bewohnt ist nur die Insel Grand Roque von ca. 1000 Einwohnern und hier sind auch die Touris untergebracht.
Da unsere Posada noch nicht bezugsbereit ist, geht es sofort auf einen Katamaran (Sonnenschutz mindestens Hautschutzfaktor 30 nicht vergessen!). Kein Einheimischer läuft hier so wenig bekleidet rum wie die Touris, 3/4 unserer Reisegruppe hat sich am 1. Tag das Fell verbrannt).
Wir schippern von Inselchen zu Inselchen gehen schnorcheln, baden, an schneeweißen, feinsandigen Stränden spazieren, genießen das einheimische Essen und faulenzen ....
Die Unterwasserwelt ist bei ruhiger See ganz gut, aber auf keinen Fall mit Ägypten zu vergleichen, vielleicht war die See auf nur zu bewegt, oder wir waren nicht an den richtigen Stellen.
Abends sitzen wir direkt am Meer, die Preise sind alle human, Bier und einfache Cocktais 8 Bolivar, 3,5 Bolivar in den Kneipen der Einheimischen, wo es sehr stimmungsvoll zugeht.
Da wir noch mit dem Jetleg kämpfen, sind wir schon zum Sonnenaufgang am Meer und beobachten die Pelikane, die sich kopfüber ins Meer stürzen und sofort von Möwen umschwirrt werden, die von dem Fang etwas abbekommen wollen. Und noch nicht mal ein lautes Fischerboot stört diese Idylle.
Nach dem Frühstück geht es wieder auf den Katamaran, diesmal fahren wir zur Isla Larga (auch Kängeru-Insel genannt), der Tagesablauf ist der gleiche faulenzen und genießen.
Noch vor Sonnenuntergang sehen wir uns den einzigen Nachlass der Holländer hier an, den Leuchtturm. Er liegt etwas erhöht und ist nur über einen Naturpfad zu erreichen, aber die Aufstieg wird mit einer einmaligen Aussicht belohnt.
Wir haben über die vielen einheimischen Jogger gestaunt, die diesen Weg als Laufstrecke ausgewählt haben.
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